Läufer des TV Kempten holen bei Senioren Europameisterschaften auf Madeira mehrere Medaillen
Lange Zeit stand der Nachholtermin der 16. Senioren-Europameisterschaften „non stada“ in Funchal auf Madeira wegen der Corona Pandemie auf der Kippe. Doch unter strengen Auflagen fanden die Meisterschaften zur Freude der teilnehmenden Läufer vor wenigen Tagen dann doch noch statt. Nach einem negativen Corona-Test, ein paar Tagen vorsorglicher Quarantäne und Fiebermessen vor jedem Start waren Wolfgang Wäger (Lindau), Uli Morgen (Kempten), Harald Stecker (Krugzell) und Otto Hörmann (Lindau) vom TV Kempten diesmal für Deutschland am Start.
Innerhalb von 10 Tagen wurden verschiedene Straßenrennen sowie Berg- und Trailläufe durchgeführt. Bereits am ersten Wochenende waren die Allgäuer durch Harald Stecker und Otto Hörmann beim 10 km Straßenlauf, erfolgreich vertreten. Stecker lief ein souveränes Rennen und erreichte in einer Zeit von 37:20 min Bronze in der AK 55. Hörmann (AK 60) belegte in 42:13 min den 13. Platz. In der Mannschaftswertung sicherten sich beide Läufer mit dem Team Germany in der jeweiligen Altersklasse Silber.
Eine Woche später, die Berg- und Traillauf Spezialisten Uli Morgen und Wolfgang Wäger waren inzwischen angereist, starteten alle Allgäuer beim Berglauf über 8,5 km. Die zu überwindenden 1000 Höhenmeter waren geprägt von Treppen-, Fels-, Schlamm- und Wurzelpassagen. Im Ziel schrammte Wolfgang Wäger mit einer Zeit von 56:53 min als gesamt Sechster und vierter in der AK40 ebenso wie Harald Stecker in der AK 55, knapp am Podest vorbei, besser lief es für ihre Kollegen. So sicherten sich Uli Morgen (AK 50) als gesamt Achter, in 58:01 min und Otto Hörmann in 1:12:50 in ihren Altersklassen jeweils Bronze. Morgen und Hörmann holten jeweils mit der deutschen Mannschaft zudem jeweils Gold bei der Europameisterschaft.
Nach einem Tag Erholung, ging es für Wäger und Morgen bei strömenden Regen zum Start des Trailruns über 31,5 km und 2000 Höhenmetern. Die Strecke ähnelte mehr einem Bachlauf als einem Weg, wodurch die ohnehin technisch sehr anspruchsvolle Strecke noch schwieriger zu laufen war. Nach sehr steilen Bergauf- und Bergabstücken wartete der Schlussanstieg mit 1000 HM, ohne jegliche flache Passagen auf die Teilnehmer. Wolfgang Wäger lief in 3:23:13 ein sensationelles Rennen und wurde im Gesamteinlauf hinter dem Franzosen Laurent Vicente Vmax, der schon den Berglauf klar gewonnen hatte, Zweiter, was zugleich Silber in seiner Altersklasse bedeutete. Uli Morgen wurde für die Strapazen ebenfalls belohnt. Er holte sich in der M50 in 3:45:27 den Titel „Europameister“ im Einzel und mit der Mannschaft (Morgen, Wilms, Drilea).
Uli Morgen, der schon achtmal beim Transalpinrun erfolgreich die Alpen überquerte meinte im Ziel nur: „Ich habe noch nie eine so schwierige Trailstrecke unter den Füßen gehabt.“
Für Uli Morgen war der Sieg besonders emotional. „Für mich war dies alles wie ein Traum, nach auskurierter Herzmuskel Entzündung im Frühjahr 2019 bis März 2020, war ein Jahr lang an Wettkämpfe nicht zu denken und jetzt mit dreimal EM Gold und einmal Bronze nach Deutschland zurückzukehren ist unbeschreiblich.“ Beschreibt Uli Morgen seine Gefühle.