München bleibt für Thomas Kotissek vom TV Kempten ein gutes Pflaster. Zwei Jahre nach seinem Sieg mit persönlicher Bestzeit im Halbmarathon reichte es diesmal zwar nicht ganz für einen Platz auf dem Treppchen. Jedoch blieb die Uhr in einem sehr schnellen Rennen für ihn bei 31:35 min stehen – und damit so schnell wie nie zuvor bei einem 10km-Lauf. Nach Hassan Suldan (28:51) und Mustafe Muuse (28:54) – zwei Läufern mit kenianischen Wurzeln, die sich an der Spitze des Feldes einen einsamen Zweikampf lieferten – erreichte Kotissek hinter Felix Wammetsberger (31:19) und Tobias Schreindl (31:34) als dritter Deutscher das Ziel im Münchner Olympiastadion.
„Ich bin nach München gefahren, um Bestzeit zu laufen!“ – das war bereits vor dem Rennen das erklärte Ziel. Dass er zurzeit in Topform ist, hat er nicht zuletzt bei der Masters-Europameisterschaft in Pescara unter Beweis gestellt, wo er beide Titel über 10km und im Halbmarathon gewinnen konnte. Die ganz schnellen Zeiten blieben da jedoch aus, nicht zuletzt weil die Strecken in Italien wohl etwas länger waren.
Allerdings waren die Rahmenbedingungen für sein Vorhaben in München gar nicht so optimal. „Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn es 10 Grad kälter gewesen wäre.“ äußerte sich Kotissek mit Blick Temperaturen. Bereits beim Start um 9.30 Uhr zeigte das Thermometer Temperaturen von 20 Grad, die auch noch mit einer gewissen Schwüle einhergingen. „Außerdem fehlte ein in der Breite schnelles Feld, in dem man sich auch mal länger verstecken kann.“ Zwar hatte er mit Tobias Schreindl einen Läufer an der Seite, der ihn das gesamte Rennen über begleitete. Anders als in einem großen Feld wie beispielsweise bei einer deutschen Meisterschaft musste der 46-jährige jedoch große Teile des Laufes die Führungsarbeit selbst übernehmen. „Das ist dann schon immer etwas anstrengender, als wenn man einfach hinterherlaufen kann.“
Das Rennen an sich war dann wenig von Taktik geprägt. „Ich wollte schnell angehen und schauen, dass ich das möglichst lange durchziehen kann.“ Als die 5-km-Marke bei 15:38 min durchlaufen wurde, war der Läufer des TV Kempten voll auf Kurs. Der Rückweg zum Olympiastadion war dann aber doch noch ein hartes Stück Arbeit. Das hohe Tempo in der ersten Rennhälfte und der Gegenwind auf dem Rückweg kosteten einige Sekunden, sodass es am Ende doch sehr knapp wurde mit dem erklärten Ziel. Das Olympiastadion im Blick konnte der Füssener auf dem letzten Kilometer doch noch mal zulegen. „Das hat am Ende gerade noch mal hingehauen.“ erinnerte er sich an sein Finish auf der Zielgeraden. Schlussendlich blieb er zwei Sekunden unter seiner alten Bestzeit und freute sich über einen gelungenen Abschluss einer sehr erfolgreichen Laufsaison.